Physische Belastung
Physische Belastung
Physische Belastung

Physische Belastung

Kurzfassung

  • Physische Belastung findet sich in verschiedenen Ausprägungen in fast allen Branchen.
  • Mit Exoskeletten kann gezielt entlastet werden, vor allem bei der Lastenhandhabung und bei Arbeiten in Zwangshaltungen.

Physische Belastung macht viele Berufe heute für den Nachwuchs unattraktiver und bestehende Belegschaften fallen durch den Alterungsprozess für solche Tätigkeiten zunehmend weg. Für optimierte Prozesse und zur Steigerung der Attraktivität der jeweiligen Arbeitsplätze stellt sich für Arbeitgeber eine gewaltige Herausforderung. Eine Lösungsmöglichkeit, die physische Belastung zu reduzieren, sind Exoskelette. Sie stützen Rücken und Gelenke bei schweren, dauerhaften und unergonomischen Bewegungen gezielt. Dabei wird der Muskel-Skelett-Apparat individuell für die jeweilige Tätigkeit entlastet. In der Folge steigt die Attraktivität des Arbeitsplatzes, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden sowie die Qualität und Effizienz des Arbeitsprozesses.

Inhalt:

  • Das Exoskelett in Industrie und vielen anderen Branchen
  • Lastenhandhabung
  • Arbeit in Zwangshaltungen

Das Exoskelett in Industrie und vielen anderen Branchen

Das Exoskelett ist ein Unterstützungssystem, das die physische Belastung in vielen Arbeitsbereichen reduzieren kann. Besonders in der Industrie taucht eine Vielzahl an verschiedenen belastenden Bewegungen in erzwungenen und unergonomischen Körperhaltungen auf. Zu diesen unergonomischen Abläufen gehören beispielsweise:

  • Zu schweres Heben – Kisten, Pakete, Produktionsmaterial, Werkzeug u.v.m.
  • Zu langfristige, beständige Belastungen, z. B. durch das Führen schwerer Werkzeuge
  • Arbeit in Zwangshaltungen, z. B. über Kopf in Montagelinien
  • Langfristige Beanspruchung sensibler Körperpartien der Knie, des unteren Rückens und des Schulterbereichs  

Physische Belastung taucht über die Industrie hinaus aber auch noch in vielen anderen Berufsfeldern auf und führt dort durch ineffiziente Arbeitsprozesse – weil zu belastend und damit schnell ermüdend – zu Beeinträchtigungen der Abläufe. Dazu gehören beispielsweise das Handwerk und im Besonderen auch die Pflege. Gerade in der Sorge um Ältere müssen Mitarbeitende hier häufig hohe Lasten in besonders unergonomischen Haltungen bewegen.

Physische Belastung kommt in zahlreichen Branchen vor und ist besonders bei zunehmendem Altersdurchschnitt in der Belegschaft ein großes Problem. Durch Exoskelette können Abläufe in Industrie, Handwerk sowie zahlreichen anderen Beschäftigungsfeldern optimiert und Probleme vorgebeugt werden.

Durch die Verwendung von Exoskeletten können all diese Probleme entschärft werden. Die Unterstützungssysteme entlasten bei ermüdenden Bewegungen und verteilen die Lasten gleichmäßiger auf die einzelnen Körperregionen. Hierdurch kann insgesamt die Zufriedenheit der Angestellten und deren Arbeitseffizienz gesteigert werden.

Lastenhandhabung

Für die Lastenhandhabung gibt es zahlreiche Hilfsmittel. Viele Automatisierungsprozesse und einfache manuelle Hilfsmittel, wie Hub- oder Rollwägen, können Arbeiten erleichtern. Gerade in komplexen Industrieprozessen kann aber nicht immer alles automatisiert werden, weil die individuelle menschliche Leistung nicht oder noch nicht ersetzbar ist. Exoskelette setzen an einer anderen Stelle des Problems an. Sie ersetzen die menschliche Leistung nicht, sondern optimieren sie. Die Handhabung von Lasten kann individuell auf die jeweilige Arbeit gezielt unterstützt werden.

Beispiel: Müssen Lasten häufig über Kopf gehoben werden, belastet das den Schulterapparat. Ermüdungserscheinungen stellen sich schnell ein, verringern so die Arbeitsqualität und erhöhen die muskuläre Ermüdung. Ein Exoskelett unterstützt die körperliche Kraftwirkung und erleichtert das Heben erheblich.

Je nach Arbeitsprozess kann ein Exoskelett auch individuell angepasst werden. Das gilt für die Intensität der Kraftwirkung wie auch die Ausrichtung der Unterstützung. Es kann wichtig sein, die Schultern zu stützen – beim Heben vom Boden kann das Stützen des Rückens aber wichtiger sein. Geht eine entsprechende Risikobewertung durch den Arbeitgeber voraus, kann das Unterstützungssystem optimal an die Bedürfnisse angepasst werden und die Lastenhandhabung am Arbeitsplatz optimiert werden.

Arbeit in Zwangshaltungen

Zwangshaltungen sind ein besonders großes Problem, weil der menschliche Körper für viele Bewegungen, die in modernen Arbeitsprozessen auftauchen, gar nicht gemacht ist. Dazu gehören physische Belastungen wie die Arbeit über Kopf. Beispielsweise im Bereich Automotive werden Arbeiten am Unterboden von Fahrzeugen durchgeführt, die sich über den Mitarbeitenden befinden. Die Arbeit wird durch das Heben von Werkzeug zusätzlich erschwert. Dem zu hebenden Gewicht kann aber mit einem Exoskelett gezielt entgegengewirkt werden.

Andere Zwangshaltungen sind der Fersensitz, das Knien oder die Hocke. Besonders belastend ist das Arbeiten in der Rumpfvorbeuge. In vielen Formen unnatürlicher Haltungen kann durch physische Unterstützung mit einem Exoskelett entlastet und die Arbeitsqualität sowie Zufriedenheit der Mitarbeitenden verbessert werden.

Zusammenfassung

In Industrie, Handwerk, Logistik, Pflege und vielen anderen Branchen ist die physische Belastung ein Problem, das die Mitarbeitenden und den Arbeitgeber gleichzeitig vor Herausforderungen stellt. Die Arbeitsqualität, Effizienz und Zufriedenheit der Mitarbeitenden können durch Exoskelette verbessert werden. Das begegnet einerseits zunehmenden Personalengpässen und führt zu einer Kostenoptimierung der Prozesse, was letztlich auch die Investitionen amortisieren kann.