Physische Belastung
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Physische Belastung

Arbeit in Zwangshaltungen erleichtern

Kurzfassung

  • Arbeit in Zwangshaltungen ist weitverbreitet in Industrie, Lageristik oder Transport.
  • Sie beeinträchtigt die Arbeit der Mitarbeitenden.
  • Mit Exoskeletten kann solchen Belastungen effektiv gegengesteuert und die Qualität sowie Produktivität am Arbeitsplatz gesteigert werden.

Stehen, Knien, Hocken oder Arbeiten auf und über Schulterniveau: Tätigkeiten, die in unergonomischen Körperpositionen ausgeführt werden müssen, sind eine besondere Belastung von Mitarbeitenden.

Inhalt:

  • Wie entsteht eine Zwangshaltung?
  • Häufige Zwangshaltungen bei körperlich belastender Arbeit
  • Arbeit in Zwangshaltungen – das Exoskelett als mögliche Lösung  

Wie entsteht eine Zwangshaltung?

Zu Zwangshaltungen kommt es, wenn eine Tätigkeit, Arbeitsplatzgestaltung oder ein Arbeitsmittel eine bestimmte unnatürliche Körperhaltung erfordert oder nur geringe bzw. unergonomische Bewegungsmöglichkeiten zulässt. Dabei handelt es sich häufig um extreme Haltungen und Gelenkwinkelstellungen. Es können aber auch vermeintlich normale Körperhaltungen zu Zwangshaltungen werden, sofern Mitarbeitende andauernd in diesen verharren müssen. Man spricht dann von statischen Körperhaltungen. In der Arbeitswissenschaft wird damit ausgedrückt, dass:

  • die Haltung über einen Zeitraum von mehr als einer Minute bzw. wiederholend über mehr als zehn Sekunden eingenommen wird und
  • hierdurch Muskelgruppen oder einzelne Gelenke einseitig belastet werden und/oder
  • eine Durchblutung in Armen und Beinen aufgrund der Körperhaltung eingeschränkt wird.

Gerade beim Verrichten dynamischer Arbeitsschritte in Körperhaltungen mit ungünstigen Gelenkwinkelstellungen entstehen für das menschliche Muskel-Skelett-System starke mechanische Belastungen – insbesondere im Bereich der Gelenke.

Häufige Zwangshaltungen bei körperlich belastender Arbeit

Bestimmte Zwangshaltungen treten gerade bei körperlich belastenden Tätigkeiten besonders häufig auf. Verstärkt lässt sich das im produzierenden Gewerbe, in Transport und Logistik sowie in Handwerk und Baugewerbe beobachten. Konkrete Beispiele sind:

  • Arbeiten in Rumpfbeuge – belastet Hüfte, Rücken sowie Lendenwirbel
  • Arbeiten im Knien, in der Hocke, im Fersensitz – belastet Nacken, Wirbelsäule sowie Kniegelenke
  • Arbeiten über Schulterniveau – ist besonders belastend für Nacken, Schultern sowie Arme

Ein besonders gravierendes Problem ist die Dauer der Zwangshaltungen. Die Muskulatur kann sich nicht ausreichend regenerieren, da der menschliche Körper nicht auf das starre Beibehalten von Körperpositionen ausgelegt ist.

Zwangshaltungen haben in der Folge ebenfalls negativen Einfluss auf die Produktivität am Arbeitsplatz. Sie führen zu einer schlechten Haltungs- und Bewegungskontrolle, Konzentrationsmängeln, einem erhöhten Fehlerrisiko und letztlich zu Leistungs- und Qualitätseinbußen.

Im Hinblick auf die demografische Entwicklung und die Altersstruktur am Arbeitsmarkt wird es für Unternehmen deshalb umso wichtiger, sich mit dieser Problemstellung intensiv auseinanderzusetzen, um die Arbeitsfähigkeit der Belegschaft langfristig zu sichern.

Arbeit in Zwangshaltungen – das Exoskelett als mögliche Lösung

Ergonomisch abgestimmte Hilfsmittel wie Exoskelette können den mit Zwangshaltungen verbundenen körperlichen Belastungen entgegenwirken. Exoskelette liefern dem Muskel-Skelett-System gezielte Unterstützung und reduzieren Überlastungen bzw. verteilen externe Lasten gleichmäßiger auf den Körper. Im Ergebnis kann dies bedeuten:

  • Reduzierung des ermüdungsbedingten Verletzungsrisikos
  • Erhöhung der Arbeitsqualität
  • Steigerung der betrieblichen Produktivität
  • Attraktivere Arbeitsplätze für bestehende Arbeitskräfte und Nachwuchs

Zusammenfassung

An bestimmten Arbeitsplätzen lässt sich eine Zwangshaltung nur schwer vermeiden. Innovativer Exoskelette bieten eine Lösungsmöglichkeit. Sie reduzieren die körperlichen Belastungen bei fordernden Tätigkeiten sowie Zwangshaltungen und unterstützen anstrengende Bewegungsabläufe. Dadurch werden Mitarbeitende entlastet, die Produktivität und Zufriedenheit gefördert sowie positive Perspektiven für den Arbeitsplatz geschaffen.